Sicherheit / Krankheit

  • Sicherheit

Eines steht fest - auf dem Jakobsweg ist man (und im speziellen auch FRAU) genau so sicher wie sonst auch  - oder eben auch nicht. Daher sollte man/ FRAU wie auch im richtigen Leben gewisse Grundsätze beherzigen.

 

Man genießt als Pilger/-in unterwegs von Seiten der einheimischen Bevölkerung nach wie vor großes Ansehen, es wird ungefragt geholfen (sei es das ein spanischer Rentner einen an einer großen Kreuzung in Leon am Arm nimmt, über einen Kreisel schleppt und dann freundlich und zahnlos grinsend auf eine Staubpiste zeigt und Camino murmelt, sei es das mitten im Nichts ein Schulbus anhält, der Fahrer aussteigt und den durstigen Pilgerinnen jeweils eine gekühlte Flasche Wasser in die Hand drückt und buen camino wünscht) und häufig wird man gebeten in Santiago den Heiligen zu umarmen und ein Gebet für die Bäuerin am Straßenrand zu sprechen (oft "nur" 150km entfernt von Santiago, aber die alte Frau hat es in ihrem Leben dorthin noch nicht geschafft....).

 

Trotzdem ziehen auch in Spanien Menschenansammlungen auch dunkle Gestalten an und auch hier macht Gelegenheit Diebe (wobei das genau so gut Mitpilger wie Einheimische sein können).

 

Wertsachen wie Geld, EC-Karte, sonstige Papiere und Handy/ Kamera gehören rund um die Uhr an den Mann/ die Frau.

Wer größere Geldbeträge im Deckelfach des Rucksacks verstaut und sich dann auf Flughäfen, Bahnhöfen, Bussen und Märkten herumdrückt, ist selber schuld wenn anschließend etwas fehlt!

Ich verstaue meine Wertsachen in einer Bauchtasche, diese kann ich abends auch mal als Handtasche über die Schulter schwingen und wenn ich Duschen gehe und keinen vertrauensvollen Pilgerkollegen dabei habe kommt das Teil in einen wasserdichten Sack/Plastiktüte und geht dann eben mit in die Dusche! Nachts dann mit in den Schlafsack. Einen Notgroschen wird der geneigte Dieb im Rucksack finden, ebenso Kopien der wichtigen Papiere;-))

Natürlich gilt nicht zu viel Bargeld mitzuschleppen. EC-Automaten gibt es auch in Spanien...Und ein guter Tipp ist es auch wichtige Dokumente (Ausweiskopien, Sperrnummern der Banken was auch immer) in einem sicheren Email-Account zu hinterlegen (hier kann man auch seine Reisedaten, Buchungsnummern etc hinterlegen und muss sie dann nur für die Rückreise einmal abrufen) oder bei der Familie Kopien zu hinterlassen.

 

  • Spezial : Alleine als Frau

Klar geht das und es ist auch nicht unsicherer als der Alltag in Deutschland.

Gewissen Situationen sollte man versuchen auszuweichen (so bin ich früh morgens nicht alleine durch das teilweise brachliegende Industriegebiet hinter Leon gegangen sondern bewusst in einer Gruppe).

Auch sollte FRAU deutlich machen, wenn einem die Gesellschaft eines bestimmten "Pilgerbruders" zu aufdringlich ist......das ist nicht unhöflich!

In den vergangenen Jahren gab es Berichte über einen Exhibitionisten auf dem portugiesischen Weg (ich bin ihm nicht begegnet), er scheint aber gefasst zu sein bzw. abgeschreckt aufgrund massiver Beschwerden auch bei der Polizei. Sollte euch also ansatzweise etwas in dieser Art passieren, nicht zur Tagesordnung übergehen sondern auch Anzeige erstatten (die Hospitaleros helfen sicher weiter) auch wenn es Zeit kostet. Das macht den Camino sicherer für Pilger und Einheimische!

 

  • Krankheit

 

Man will es ja nicht hoffen, aber es kann ja immer mal was passieren.

EU-Bürger/ Deutsche werden gegen Vorlage der Krankenkassenkarte (hinten muss das EU-Zeichen drauf sein) in staatl. Krankenhäusern oder Gesundheitsstationen kostenfrei (soweit dies der span. Versorge-Katalog vorsieht) behandelt.

Geht man privat zum Arzt/ Zahnarzt muss man  die Kosten vorstrecken.

Ich brauchte das bisher nicht in Anspruch nehmen, habe aber schon 2x Mitpilger zum Centro de Salud begleitet, da gab es keine Probleme.

Trotzdem schließe ich immer auch eine private Krankenversicherung ab,vor allem um eventuell nötige Rücktransporte (ein Bein ist schnell gebrochen..) abzusichern, das kostet nicht die Welt, aber man ist auf der sicheren Seite.

 

Ansonsten sind freiverkäufliche Medikamente in gewohnter guter Qualität in Spanien in jeder Apotheke erhältlich und häufig sogar billiger.

 

BUEN CAMINO!

Michaela