Fahrrad, Pilgerwagen & Co.

Zugegeben: meinen ersten Kontakt mit dem Jakobsweg hatte ích, als ich in einer Grupper befreundeter Reiter mit Packpferd und Zelten drei Wochen durch die Pyrenäen streifte und wir in der Nähe des Somport-Passes auf Pilger trafen.

Mein Traum seitdem - einmal von Hamburg zu Pferd nach Santiago (was momentan schon daran scheitert das ich kein Pferd besitze...).

Schon ein knappes Jahr später ergab sich aber die Gelegenheit den Camino Frances zu gehen und seither sehe ich einen großen Vorteil beim Wandern: man ist unabhängig (kann notfalls irgendwo einen Bus kapern und nach Hause fahren) und nicht verantwortlich für das Wohlergehen eines anderen Lebewesens (die adequate Versorgung eines Pferdes ist unterwegs kompliziert, man muss enorm viel mehr planen und auch ein Vielfaches an Kosten einplanen).

Aus diesem Grund bin ich auch keine Befürworterin des Pilgerns mit Hund(die Wauzis haben z.B. in den Herbergen keinen Zutritt), auch wenn ich Hunde sehr mag und mit den einheimischen Hunden egal welcher Größe keine Berührungsängste habe ;-))

Übrigens - wer zu Pferd in Santiago einreiten möchte, muß dies vorher mit der Stadtverwaltung+Polizei abklären bzw. anmelden. Bis 9 Uhr muß der Praza Obradoiro vor der Kathedrale dann auch geräumt sein (wer also Reitergruppen auf dem Platz vor der Kathedrale erleben will hat die besten Aussichten zwischen 7-9 Uhr am Morgen).

 

Pilgern zu Fuß ermöglicht Entschleunigung - schon das Fahrrad wäre mir zu schnell, zudem braucht auch der Drahtesel eine gewisse Infrastruktur.

Wie das Fahrrad zum Ausgangspunkt transportieren, kann ich selber Reparaturen vornehmen (gibt es Fahrradwerkstätten unterwegs), die Tatsache das Fußpilger in den traditionellen Herbergen Vorrang haben...In spanischen Bussen oder Bahnen ist der Transport des Fahrrads wenn überhaupt nur nach Voranmeldung möglich etc.

Besonders bergauf habe selbst ich viele Radfahrer überholt.....

Trotzdem sind natürlich viele Abschnitte des Jakobswegs gut mit dem Fahrrad zu bewältigen (die Outdoor-Führer bieten, sofern nötig, alternative Streckenbeschreibungen für Radfahrer und auch Hinweise auf z.B. Werkstätten).

Geeignet sind zum großen Teil der Camino Frances, der Portugues und auch die Via de la Plata, keine Radpilger trafen wir z.b. auf dem sehr bergigen Camino Primitivo.

 

Wer Probleme mit dem Rucksack hat, evtl auch gerne zelten möchte (wobei das "wild" in Spanien eigentlich nicht gestattet ist! ), ist evtl. mit einem Pilgerwagen gut bedient. Diese müssen aber selbst gebaut werden, sind nicht ganz billig, man muss für die Anreise besondere Vorkehrungen treffen und sie sind unter Umständen auch nicht in jedem Gelände praktikabel. Es gibt aber eine kleine Pilgerwagen-Fangemeinde die sich in den Foren findet und auch unter unseren hamburger Pilgerfreunden gibt es einen Experten - bein Interesse bei uns melden (pilgern@gmx-topmail.de) , wir vermitteln den Kontakt!

 

Michaela

Unsere Pilger-freunde," Vreni und Erich " sind von Hamburg nach Santiago de Compostela geradeld. Bei Interesse sende ich euch den Bericht zu.

FRED